Was ist die zervikale Myelopathie?
Die degenerative zervikale Myelopathie (DZM) ist eine Erkrankung, bei der das Rückenmark im Bereich der Halswirbelsäule durch Abnutzung, Bandscheibenvorfälle oder knöcherne Veränderungen eingeengt wird.
Sie ist die häufigste Ursache für Rückenmarksschäden bei Erwachsenen weltweit – wird aber leider oft erst spät erkannt.
Warum ist die Erkrankung so tückisch?
Die Symptome sind häufig unscheinbar oder ähneln anderen Erkrankungen wie dem Karpaltunnelsyndrom oder einer Nervenwurzelreizung.
Viele Betroffene berichten von:
Kribbeln oder Taubheit in Armen oder Händen
Gangunsicherheit oder Stolpern
Schwäche in den Beinen oder Händen
Nackenschmerzen oder Steifheit
Schwierigkeiten bei feinmotorischen Bewegungen (z. B. Hemdknöpfe schließen)
Inkontinenz oder plötzlicher Harndrang
Oft dauert es mehr als zwei Jahre und viele Arztbesuche, bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Warum eine frühe Diagnose so wichtig ist
Wenn die Erkrankung zu lange unbehandelt bleibt, kann das Rückenmark dauerhaft geschädigt werden. Dann können Lähmungen, Inkontinenz oder starke Bewegungseinschränkungen zurückbleiben.
Die Studien zeigen:
📌 Je früher erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen – vor allem nach einer Operation.
Woran erkennt man die Erkrankung?
In einer aktuellen Studie (Zhilin et al., 2023) wurden die wichtigsten klinischen Tests untersucht, die Ärzt:innen bei der Untersuchung nutzen:
Besonders zuverlässige Tests:
Tromner-Zeichen (Fingerreflex)
Hyperreflexie (z. B. sehr lebhafte Knie- oder Bizepsreflexe)
Weitere hilfreiche Zeichen:
Babinski-Zeichen (Fußreflex)
Klonus (unwillkürliche Muskelzuckungen)
Inverser Supinatorreflex
Allerdings: Nicht jeder Mensch mit Myelopathie zeigt diese Zeichen. Ein unauffälliger Befund schließt die Erkrankung nicht aus!
Was kannst du tun?
Wenn du mehrere der oben genannten Symptome hast – vor allem in Kombination – sprich offen mit deinem Hausarzt oder deiner Physiotherapeutin.
🧠 Bestehe auf einer neurologischen Untersuchung und ggf. einer MRT der Halswirbelsäule.
📌 Denn: Die Kombination aus Symptomen, klinischen Tests und Bildgebung bringt die Diagnose ans Licht – und ermöglicht rechtzeitige Hilfe.
Fazit: Besser früher als zu spät
Die zervikale Myelopathie ist nicht selten – aber oft versteckt. Je früher sie erkannt wird, desto besser kannst du mit gezielter Therapie oder Operation einem Fortschreiten entgegenwirken.
Wenn dir dein Körper Signale sendet – höre genau hin. Lieber einmal zu viel nachsehen lassen, als zu spät handeln.