Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen und oft fällt der Verdacht auf die Bandscheiben. Doch was steckt tatsächlich dahinter? Sind degenerierte Bandscheiben immer schuld? Und warum verursachen manche Beschwerden, während andere völlig schmerzfrei bleiben?
Was passiert mit der Bandscheibe?
Die Bandscheiben dienen als Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule. Mit der Zeit können sie sich verändern – sie verlieren an Höhe, werden weniger elastisch und können kleine Risse entwickeln. Diese Veränderungen werden als Bandscheibendegeneration bezeichnet, sind aber oft ein normaler Teil des Alterns.
Warum kann eine Bandscheibe Schmerzen verursachen?
Nicht jede degenerierte Bandscheibe verursacht Schmerzen. Die Forschung zeigt jedoch, dass bestimmte Mechanismen zu Beschwerden führen können:
Einwachsen von Nerven und BlutgefäßenGesunde Bandscheiben sind kaum durchblutet und besitzen nur wenige Nervenfasern. Doch wenn durch Risse Blutgefäße und Nerven in die Bandscheibe einwachsen, kann dies zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führen.
Entzündungen und InfektionenChronische Entzündungen oder sogar bakterielle Infektionen (z. B. durch bestimmte Bakterien wie Staphylokokken) können die Nerven empfindlicher machen und Schmerzen auslösen.
Mechanische ÜberlastungEine geschädigte Bandscheibe kann dazu führen, dass sich Belastungen ungleichmäßig verteilen. Diese Spannungsspitzen reizen empfindliche Nerven und können so Schmerzen verursachen.
Diagnostik: Wie erkennt man schmerzverursachende Bandscheiben?
Die Diagnose von Bandscheiben-bedingten Rückenschmerzen ist nicht immer einfach. Häufig genutzte Methoden sind:
MRT (Magnetresonanztomografie): Zeigt Veränderungen wie Höhenminderungen oder Entzündungen.
Provokative Diskografie: Ein Test, bei dem die Bandscheibe gezielt gereizt wird, um herauszufinden, ob sie Schmerzquelle ist.
Behandlungsmöglichkeiten
Glücklicherweise gibt es verschiedene Ansätze, um Rückenschmerzen zu lindern:
Bewegungstherapie: Regelmäßige Bewegung hilft, die Bandscheiben gesund zu halten.
Schmerzlindernde Maßnahmen: Physiotherapie, Wärmeanwendungen oder manuelle Techniken können helfen.
Medikamentöse Therapie: In manchen Fällen sind entzündungshemmende Medikamente oder Schmerzmittel sinnvoll.
Minimalinvasive Verfahren: In seltenen Fällen kann eine gezielte Behandlung der betroffenen Bandscheibe nötig sein, etwa durch Injektionen.
Fazit: Nicht jede Bandscheibendegeneration ist schmerzhaft!
Bandscheibendegenerationen sind oft harmlos und nicht automatisch ein Grund zur Sorge. Erst wenn Entzündungen, mechanische Belastungsspitzen oder eingewachsene Nerven hinzukommen, können Schmerzen entstehen. Ein individueller Therapieansatz mit Bewegung, gezielten Behandlungen und gegebenenfalls medizinischen Maßnahmen kann helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.